„Eine lange Brieffreundschaft ist zu Ende gegangen. Wir trauern um Lisa und sind sehr bekümmert, dass wir uns nun auch nicht mehr schreiben oder am Telefon hören können. Sie wird für immer in unserem Herzen bleiben“, sagen Christa Wulff und Annegret Janßen. Die Bremerhavenerinnen waren viele Jahre mit Lisa Tietje befreundet und haben die NZ-Redaktion über den Tod der 98-Jährigen informiert. Denn über die Grußbrücke hatte Lisa Tietje einige neue Kontakte in die alte Heimat geknüpft.
Lisa Tietje war zweimal in die USA ausgewandert: 1988 folgte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Johann ihren Kindern in die USA. Doch nach acht Jahren kehrte das Paar wieder zurück nach Deutschland: „Wir hatten einfach Sehnsucht nach Bremerhaven“, verriet Lisa Tietje im Mai 2021 in einem Gespräch mit der NZ-Redaktion. Doch weil die Stadt sich verändert hatte und den Eheleuten die Kinder zu sehr fehlten, wanderten sie im Jahr 2004 endgültig aus. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 2006 lebte Lisa Tietje noch eine Weile allein, in den vergangenen sechs Jahren teilte sie sich mit ihrer jüngsten Tochter Ilona eine Wohnung.

Lisa Tietje war zweimal in die USA ausgewandert.
Foto: privat
Lisa Tietje lebte viele Jahre in den USA, doch Bremerhaven trug sie noch immer im Herzen: „Bremerhaven bleibt meine Heimat. Mit meinem Herzen und meinen Gedanken bin ich immer dort“, sagte die 98-Jährige im Gespräch im Mai. In ihren Briefen an die Grußbrücke berichtete sie in den vergangenen Jahren immer wieder, wie gerne sie noch einmal an die Wesermündung zurückgekehrt wäre. Doch die lange Reise wollte sie sich nicht mehr zumuten.
Einmal im Jahr freute sich Lisa Tietje ganz besonders auf den Postboten: Nämlich dann, wenn er die Weihnachtsausgabe der NORDSEE-ZEITUNG mit der geliebten Grußbrücke brachte.