Beinahe bei Nacht und Nebel abgebaut, so dass es die wenigsten überhaupt bemerkt haben. Fast 20 Jahre hat er hier Fotos gemacht, auch von mir. Aber auf die Frage, wie oft es hier geblitzt hat, hat der zuständige Ordnungshüter nur ein Schmunzeln übrig: „Ziemlich oft“, sagt er. 3,3 Millionen Euro etwa nimmt die Stadt jedes Jahr dank aller Ordnungswidrigkeiten ein, die Menschen in dieser Stadt begehen. Aber dazu gehört auch das beliebte Knöllchen hinterm Scheibenwischer.
Was hat der graue Kasten nicht alles durchmachen müssen in all den Jahren - Farbanschläge, Steinwürfe, sogar Feuer wurde gelegt. Deshalb wurde der Blitzer vergittert, er erhielt ein Blinklicht obendrauf und wurde mit Hinweisen ausgestattet, per Video überwacht zu werden und bei jeder Attacke stillen Alarm auszulösen.
An der Cherbourger Straße - wir ahnen es schon - soll der freudlose Zustand kommunaler Einnahmequellen nicht lange halten. Der neue Blitzer ist schon bestellt: Typ TraffiStar, eine moderne schwarze Säule wie die anderen acht in der Stadt. Alle zusammen machen rund 3.000 Fotos im Monat. Wenn der Tunnel fertig ist, soll auch er funktionieren. Spätestens zum Jahresende. Versprochen.

Thorsten Brockmann.
Foto: Arnd Hartmann