Ich spiele gerne Karten, meistens auf dem Handy. Im Urlaub mit Freunden bot sich aber die Gelegenheit, mal wieder richtig mit Menschen zu zocken. Am Ende des langen Nachmittags waren wir uns einig, unser Skat-Spiel möglichst bald zu wiederholen. Wer uns da so gesehen und vor allem zugehört hat, hätte das vielleicht nicht geglaubt. Jeder von uns hatte die Begrifflichkeiten wie Reizen oder Kontra geben allzu wörtlich genommen. Trashtalk von der feinsten Sorte, mit dem vornehmlichen Ziel, die Mitspieler zu irritieren und manchmal auch zu provozieren.
Trash-Talk kennt man ja meistens von Sportveranstaltungen, aber nicht nur. Doch führt diese Form der Kommunikation, das Einschüchtern, auch zum Erfolg? Eine Psychologin hat das mal bei einem Computerspiel-Wettbewerb untersucht. Und siehe da: Trash-Talk kann die Spielleistung eines Mitbewerbers negativ beeinflussen. Blöd nur, dass wir anscheinend alle vier (Geber setzt aus) von der Studie Kenntnis hatten. So sehr ich mich auch bemüht hab. Zum Sieg hat es nicht gereicht.
Ich bin erstmal wieder zu meiner Computerrunde zurückgekehrt. Wenn es mir mit den schlauen Sprüchen der dortigen „Mitspieler“ zu bunt wird, trickse sich sie auch mal aus: Ich fange einfach ein neues Spiel an. Auch ne Form der Kommunikation.