Eine der einsamsten Inseln der Welt ist Pitcairn, mitten im Pazifik. Rund 5000 Kilometer sind es bis Neuseeland, etwa 2000 bis zu den Osterinseln. Die ersten Bewohner waren im Jahr 1789 die Meuterer der „Bounty“. Sie versteckten sich hier nach dem Aufstand von Oberbootsmann Fletcher Christian gegen ihren sadistischen Kapitän vor den Verfolgern der Royal Navy. Der Archipel, eine britische Kronkolonie, ist so abgelegen, dass kein Mobilfunknetz existiert. Einen Flugplatz gibt es auf dem wilden Stückchen Land nicht. Strom wird stundenweise rationiert. Den Lebensunterhalt der 50 Insulaner auf der einzig bewohnten Hauptinsel Pitcairn sichert heute ein Versorgungsschiff, das sich alle zwei Wochen auf die lange Reise macht.
In meiner Kolumne vom Meer schrieb ich über ein modernes Märchen namens „Wellerman“. Ein Shanty, vermutlich aus dem Jahr 1860, vermutlich entstanden an Bord eines Walfangschiff, der 161 Jahre später auf Platz 1 der Charts in Deutschland, Großbritannien, Österreich und der Schweiz schoss. Weil ihn ein Postbote in Schottland auf einer App namens TikTok sang. Das ist nun elf Wochen her.
Der Seemann trägt einen orangefarbenen Überlebensanzug und sitzt am Heck des Frachters. Er wartet auf den richtigen Moment. Er wird in die See springen, die der Sturm zu Wellen von fünfzehn Metern Höhe aufgeschoben hat. Wenn er sich verschätzt, kann er unter das Heck der „Eemslift Hendrika“ treiben und erschlagen werden. Der Seemann springt.
Jedes Jahr freuen wir uns am 1. April auf ein Ritual bei Ankerherz. Wir denken uns einen Scherz aus, um unsere Leser und Hörer des Radiosenders in den April zu schicken. Letztes Jahr vermeldeten wir die Entdeckung der Helgoländer „Möbbe“, einer Art fliegenden Robbe. Die Fotoshop-Kreation wirkte so echt, dass es tatsächlich Rückfragen gab, wo man die Möbbe denn auf der Insel finden könne.