Ich sitze schön eingemuckelt auf dem Sofa, die Füße umhüllt von Omas selbstgestrickten Socken und mit einer dampfenden Tasse Kräutertee in der Hand, Kerzenlicht flackert über den Tisch, der Wind pustet Regen mit Schmackes gegen das Fenster - und dann wird mir schlagartig klar: Ich habe Herbstgefühle. Mitten im Sommer. Das ist einfach verkehrt.
Besser als Temperaturen, bei denen die Nasenhaare schmelzen. Doch das ist selbst mir als Herbstkind noch ’n büschen zu früh.
Dabei erwische ich mich, wie ich darüber nachdenke, wo die Keksausstecher abgeblieben sind. Ein Weihnachtsgeschenk ist schon gekauft. Und wann stehen wohl die ersten Spekulatius im Laden? Moooment, stopp! So geht das nicht weiter.
Mein Sommerurlaub kommt doch erst noch! Vielleicht tausche ich bis dahin Tee gegen O-Saft und warme Socken gegen warme Gedanken. Aber ich fürchte, der Sonnenhut bleibt fürs Erste am Haken.