Deutschland gilt ja gemeinhin nicht als besonders kinderfreundliches Land. Beispiele dafür gibt es viele. Mancherorts laufen Anwohner sogar Sturm, wenn in der Nachbarschaft ein Kindergarten geplant ist. In Spaden war das vor einigen Jahren der Fall. Politik und Verwaltung hingegen scheint klar zu sein, dass Kinder unsere Zukunft sind. Den Eindruck kriegt man jedenfalls, wenn man erlebt, wie die kleinen Gemeinden auf dem Land die große Aufgabe Kinderbetreuung zu stemmen versuchen. Neulich, bei der Vorstellung der Planung für die neue Kita in Dedesdorf, holte Architekt Andreas Hauthal weit aus. Erzählte vom ersten Kindergarten, den ein menschenfreundlicher, britischer Unternehmer namens Robert Owen 1816 im schottischen New Lanark gebaut hat, von der Montessori-Pädagogik, die vor 80 Jahren die Idee, dass eine gute Betreuung der Entwicklung der Kinder nur gut tut, in die Welt trug, und machte am Ende deutlich, dass sein Entwurf für die Dedesdorfer Kita vor allem von einer Frage geleitet ist: Wie kann ein Kind glücklich werden? Seine (architektonische) Antwort darauf: viel Licht, individuelle Raumkonzepte, natürliche Materialien. Die Politiker lauschten aufmerksam. Und gaben - ohne mit der Wimper zu zucken - grünes Licht für das Vier-Millionen-Euro-Projekt.