Für eine Zukunft auf diesem Planeten braucht es Visionen und viele kleine Schritte, die möglichst viele Menschen machen, um gemeinsam große Ziele zu erreichen. Zum Beispiel, damit bis 2050 die Treibhausgasemissionen um über 90 Prozent gesenkt werden. Wie kann das gehen?
Das Projekt „Energievision2050 - Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“ vermittelt an 2.000 Schulen und 500.000 Kindern, welche Projekte, Ideen, Forschungsinitiativen und lokale Lösungen es schon heute gibt oder geben könnte. Am Dienstag war die Initiative mit Unterstützung des Landkreises zu Gast an der Oberschule Schiffdorf. Bürgermeister Henrik Wärner (CDU) und Nachhaltigkeitsmanager Birger Auffarth waren ebenfalls mit von der Partie.
Klimaveranstaltung sorgte zu Hause für Diskussionen
In drei Durchgängen nahmen Schüler von der fünften bis zur zehnten Klasse an der Veranstaltung teil, die im Vorfeld für Diskussionen gesorgt hatte. „Viele Eltern“ hätten keine vier Euro dafür zahlen wollen und Schüler hätten zurückgemeldet, dass ihre Eltern nicht wollten, dass sie teilnehmen, sagte eine Lehrerin am Rande der Veranstaltung. Das ließen auch die Einwürfe der Kinder vermuten: „Klimakleber“. „Scheiß Klimakleber“, tönte es bei den fünften und sechsten Klassen immer wieder dazwischen.
Doch Theresa Deeg und Jonas Nichell haben sich alle Mühe gegeben, die lebhaften Fünf- und Sechstklässler immer wieder mitzunehmen. Sie flogen in ihrer Präsentation in moderne Fabriken, durch futuristische Städte und holten mit einem Quiz zur Energiewende die Kinder von den Stühlen.
Viel Zeit genommen für kritische Fragen
Einige von ihnen stellten kritische Fragen: Wie soll E-Mobilität mit Treckern funktionieren? Brauchen Solarenergieparks nicht viel Fläche und dann ist plötzlich der Wald weg? Auch der Bürgermeister warf beim Thema ÖPNV ein: „Fragen Sie die Kinder mal, wie oft bei denen zu Hause der Bus langfährt...“
Wärner spricht lieber von Antriebs- als von Mobilitätswende, da im ländlichen Raum nicht auf Autos verzichtet werden könne. „Es ist wichtig, dass es solche Veranstaltungen gibt. Man kann anderer Meinung sein. Aber die Kinder müssen lernen, weiterzudenken. Nicht ‚Ich find das doof‘, sondern ‚Ich find das doof, aber…‘ und vielleicht andere Wege entwickeln.“
Projektträger sind der Bildungsträger „die Multivision e. V.“, „Help - Hilfe zur Selbsthilfe“, der „Deutsche Städte- und Gemeindebund“ und „Plant for the Planet“. Unterstützt wird das Schulprojekt vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sowie dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).