Bremerhaven

Live-Graffiti: Das soll auf der Hauswand an der Hafenstraße entstehen

Aus Alt wird Neu: Auf der Hauswand in der Hafenstraße 142 kann bis Sonntag jeder die Entstehung eines Graffitis live verfolgen. Künstler Andreas Buschhard verrät, was hinter dem Motiv steckt und warum Graffitis ein Potenzial für Lehe darstellen.

Graffiti

Schwindelfreiheit sollte schon sein: An der Hauswand in der Hafenstraße 142 ensteht ein übergroßes Graffiti - einer der Hingucker im Rahmen des Hip-Hop-Festivals „Haven Beatz“, das noch bis Sonntag andauert.

Foto: Hartmann

Bereits von weitem fällt der Umriss auf, aus dem später einmal ein fertiges Kunstwerk werden soll. Statt grau soll die komplette Hauswand des Gebäudes Hafenstraße 142 - gleich neben der NORDSEE-ZEITUNG - in vielen Farben erstrahlen. Im Rahmen des Hip-Hop-Festivals „Haven Beatz“ können Zuschauer die Entstehung des Graffitis seit Donnerstagmorgen verfolgen.

„Wir haben uns für einen Fischer entschieden“

Gegen Mittag lässt sich bereits erkennen, welches Motiv die Wand am Ende zieren wird. „Wir haben uns für einen Fischer entschieden, um einen Bezug zum Hafen und der Fischerei mit einzubauen. Das gehört einfach zu unserer Stadt“, erklärt der Bremerhavener Graffiti-Künstler Andreas Buschhardt, der auch unter dem Künstlernamen „Tho“ bekannt ist.

Graffiti ist eine der vier Säulen des Hip-Hop

Gemeinsam mit den Graffiti-Künstlern Enrico Mau und Mathias Blank aus Berlin hat sich Buschhardt bereits am Donnerstag um die Grundierung der Fassade gekümmert. Wenn das Kunstwerk fertig ist, hält der Fischer eine Angel in der Hand, die die Künstlernamen der Männer in einem Netz am Haken hat, erzählt Buschhardt. Oben rechts soll das Logo von Nordmedia entstehen, einer Medien-Fördereinrichtung für Niedersachsen und Bremen.

Graffiti ist neben DJs, Rap und Breakdance eine der vier Säulen des Hip-Hop, betont Buschhard. „Das ist es, was den Hip-Hop ausmacht: Jeder kann für sich etwas finden, dass er mag. Und genau das ist das Schöne“, sagt er. „Ich habe selbst auch alles ausprobiert, aber bin beim Malen gelandet.“

„Jetzt ist es ein wirklich angesagtes Viertel“

Für Lehe sieht Buschhardt in Sachen Graffiti noch viel mehr Potenzial. „Das wertet einen Stadtteil auf“, betont er. „Als Graffiti-Künstler in Miami angefangen haben, in einem Stadtteil zu malen, wurde daraus eine hippe Gegend. Dann folgten auf einmal die veganen Läden, die Sneaker-Geschäfte und die Bars“, erzählt er. „Und flieg jetzt mal dahin: Jetzt ist es ein wirklich angesagtes Viertel.“

Ein Blick auf das weitere Programm

Im Rahmen des „Haven Beatz“-Festivals sind am Wochenende zahlreiche weitere Veranstaltungen geplant. Hip-Hop-Fans können sich noch bis Sonntag die Kunstausstellung „Overload“ auf dem Festivalgelände der Stadthalle Bremerhaven anschauen. Am Freitag findet von 10 bis 12 Uhr zudem ein Krump-Workshop im Foyer der Stadthalle statt. Tanztheater-Fans können am Freitagabend um 20 Uhr außerdem das Stück „Renegade: Back to the roots“ im Theater im Fischereihafen besuchen. Am Samstag findet ein Streetball-Match auf dem Festivalgelände der Stadthalle statt, bevor dort unter anderem die Rapperin Liz und das Rap-Duo Celo & Abdi auf der Bremen-Next-Bühne stehen. Abends laden Silly Walks & DJ Stylewarz im Foyer der Stadthalle zur Party. Ein Breakin‘-Workshop von 10 bis 12 Uhr im Lehe Treff rundet das Festival am Sonntag ab.

Graffiti-Künstler

Andreas Buschhardt hat das Graffiti im Blick. Er ist einer der drei Graffiti-Künstler, die noch bis Sonntag an dem Live-Graffiti in der Hafenstraße 142 arbeiten.

Foto: Hartmann

Leoni Hentschel

Volontärin

Leoni Hentschel ist in Bremen geboren und aufgewachsen. Nach mehreren Auslandsaufenthalten ist sie wieder dorthin zurückgekehrt und hat Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie Germanistik studiert. Jetzt ist sie Volontärin bei der NZ.

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